Und der Basilisk weinte (German Edition) by Gold Anne

Und der Basilisk weinte (German Edition) by Gold Anne

Autor:Gold, Anne [Gold, Anne]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Reinhardt, Basel
veröffentlicht: 2013-09-25T22:00:00+00:00


Annina Steiner hackte energisch auf die Computertastatur. Für einen Sekundenbruchteil blickte sie auf und gab mit einer majestätischen Handbewegung den Weg zu einem tobenden Staatsanwalt frei. Der zweite Mord innert kurzer Zeit hatte Jakob Borer merklich die Laune verdorben. Aber das war nicht der einzige Grund für seinen erregten Gemütszustand. Vielmehr war ihm zu Ohren gekommen, dass die Bekannte eines seiner besten Freunde von der Polizei verdächtigt wurde.

«Ich suche Sie schon den ganzen Tag. Wo stecken Sie bloss?»

«Wir ermitteln in zwei Mordfällen», brummte Ferrari.

«Das geht zu weit, Herrschaften! Ich überlege mir, Sie von dem Fall … von den Fällen abzuziehen», polterte Borer los.

«Das ist doch die Höhe! Elisabeth Fahrner, um sie geht es doch wohl, ist eine der Tatverdächtigen.»

«Papperlapapp!»

«Hat Sie sich bei Ihnen beschwert?», fragte der Kommissär wieder ruhig.

«Nein, sie nicht.»

«Wer dann?»

«Das geht Sie nichts an, Frau Kupfer.»

«Und ob uns das etwas angeht. Wir lassen uns doch nicht von einem anonymen Arschloch ans Bein pinkeln.»

«Mässigen Sie sich, Frau Kupfer!», schrie der Staatsanwalt.

«Schreien Sie mich nicht an», gab Nadine zurück und schlug dabei mit der Faust auf den Tisch. In Sachen Lautstärke blieb sie ihrem Kontrahenten nichts schuldig. «Sie behindern unsere Ermittlungen. Damit sollte man an die Öffentlichkeit gehen. Mal schauen, wer dann der Dumme ist.»

«Sie drohen mir? Ferrari, Sie sind mein Zeuge! Das hat Folgen …»

«Ach, Sie können mich mal … Sie Bürofurz!», schrie Nadine und verliess mit hochrotem Kopf das Büro des Staatsanwalts.

«Das kostet Sie den Job, Frau Kupfer. Dafür sorge ich.»

Ferrari hatte der Szene belustigt zugeschaut.

«Was lachen Sie so dämlich, Ferrari. Schliessen Sie gefälligst die Tür. Es muss nicht das ganze Kommissariat unsere Unterhaltung mitbekommen.»

Wie befohlen, schloss der Kommissär die Tür.

«Das lasse ich nicht durch! Nie und nimmer! Die Frau ist untragbar. Das war sie vom ersten Augenblick an. Habe ich Sie nicht schon mehrfach gewarnt, Ferrari? Sie soll Sekretariatsarbeiten für Sie erledigen. Mehr nicht.»

«Sie ist eine sehr fähige Ermittlerin. Was man nicht von allen hier im Hause behaupten kann. Aber ich wiederhole mich, Herr Staatsanwalt.»

«Papperlapapp! Sie schlägt Mal für Mal über die Stränge. Sie ist ein Sicherheitsrisiko.»

«Was noch zu beweisen wäre. Ich vermute, dass wir beim Beschwerdeführer von Ständerat Markus Schneider sprechen, nicht wahr?»

«Kein Kommentar.»

«Wir ermitteln in zwei Mordfällen, Herr Staatsanwalt. Und irgendwie hängt nun mal Elisabeth Fahrner da mit drin. Ob es dem Ständerat passt oder nicht. Wir können bei unseren Ermittlungen doch nicht jedes Mal darauf Rücksicht nehmen, wer, wo und wie irgendwelche politischen Fäden zieht. Oder wer mit wem schläft.»

«Vorsicht, Ferrari!»

«Ich glaube übrigens nicht, dass Nadine ein Sicherheitsrisiko darstellt. Meine geschätzte Kollegin mag ab und zu impulsiv sein. Na und? Ihrer Kompetenz und ihrer Loyalität tut dies keinen Abbruch.»

«Ha! Schauen Sie sich doch diese Frau an! Kein Feingefühl, kein Takt, kein Stil, keine leisen Töne. Nur immer draufhauen. Ich sage es ungern, aus Rücksichtnahme gegenüber Nationalrat Kupfer, aber an ihr scheint die gute Erziehung abgeprallt zu sein. Es ist mir schleierhaft, wie Sie es mit dieser Person aushalten. Die Frau ist doch total unfähig, eine absolute Fehlbesetzung.»

«In der Tat sitzen oft Leute auf Positionen, für die sie nicht geeignet sind.



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